Arbeitsblatt
Adjektive/Verben/Substantive - Vergleich der »Wichtigkeit« von Wortarten (Arbeitsblatt) 11.02.2025, 22:57

Arbeitsblatt für die Einführung oder Wiederholung von Wortarten: Vergleich der Wichtigkeit und Häufigkeit von Adjektiven, Verben und Substantiven. Sekundarstufe I.
Dieses Arbeitsblatt ist geeignet für den basalen Grammatikunterricht in der Sek I oder eine Einstieg in den Grammatikunterricht in beruflichen Schulen (auch DaF/DaZ).
Zentrale Fragestellung: Welche Wortart ist die wichtigste/häufigste? (Natürlich gibt es keine wirkliche Antwort darauf - alle Wortarten haben ihre Berechtigung und ihren Sinn. Unter dieser Fragestellung kann man sich dem Thema jedoch aus stilistischer Perspektive nähern: Wie prägen unterschiedliche Wortarten den Stil eines Textes? etc.)
Das Arbeitsblatt wird in drei Teile zerschnitten, die Schüler/innen sollen in drei unterschiedlichen Texten in arbeitsteiliger Gruppenarbeit alle Verben, Adjektive oder Substantive durchstreichen. Dann werden die einzelnen Texte der Klasse vorgelesen, die Klasse beurteilt den Verständlichkeitsgrad. Evtl. kann noch auf grundlegende Stilfragen eingegangen werden (Wie nehmen die SchülerInnen ein Text mit relativ vielen Substantiven/ohne Adjektive wahr? -> Nominalstil thematisieren).
Folgende Ergebnisse sind zu erwarten:
- Fehlen von Adjektiven ist verschmerzbar. Text wird “ungenauer”.
- Fehlen von Verben entstellt den Text, grundlegende Inhalte sind aber noch verständlich.
- Fehlen von Substantiven (inkl. Namen) macht den Text komplett unverständlich.
Arbeitsblatt: Welche Wortart ist die “wichtigste”? (PDF)
Inhalt des Arbeitsblattes “Welche Wortart ist die wichtigste?”
[a] Streiche in diesem Text alle Verben durch.
Die stickige Luft war erfüllt von wilden Schreien, der bebende Boden erzitterte unter der drängenden Menge. Antoine stolperte mit klopfendem Herzen vorwärts. Die Bastille, das düstere Symbol der Tyrannei, ragte drohend vor ihm auf. Ein donnernder Kanonenschuss krachte, Steine splitterten. „Vorwärts!“, brüllte eine heisere Stimme. Äxte hämmerten gegen das massive Tor, Kugeln rissen das staubige Pflaster hoch. Dann ein Schrei: „Sie ergeben sich!“ Ein Moment angespannter Stille - danach stürmischer Jubel. Antoine trat mit zitternden Händen durch das offene Tor. Die alte Ordnung war zusammengebrochen.
[b] Streiche in diesem Text alle Adjektive durch.
Dicht gedrängt strömten die Menschen auf die hell erleuchtete Bornholmer Brücke zu. Thomas’ Herz schlug wild. Jahrelang hatte er davon geträumt - nun standen die unsicheren Soldaten ratlos vor der tobenden Menge. „Öffnet das Tor“, rief eine Stimme. Fäuste hämmerten auf das rostige Metall. Dann ein leiser Ruck. Das Tor hob sich. Ungläubiges Schweigen - dann brach ein euphorischer Sturm los. Thomas stolperte über die Grenze, fiel einem Fremden in die Arme. Tränen, Lachen, Jubel. West-Berlin leuchtete vor ihm auf. Freiheit - endlich zum Greifen nah
[c] Streiche in diesem Text alle Substantive durch.
Die Rampe krachte nach unten. Sofort zischten tödliche Kugeln durch das kalte Boot. John sprang ins eiskalte Wasser. Vor ihm lag der felsige Strand, ein tödliches Minenfeld aus Stacheldraht und Hindernissen. Explosionen ließen den Boden erzittern. „Vorwärts!“, brüllte ein Feldwebel. Sand spritzt auf, Rauch trübt die Sicht. Neben ihm bricht ein Kamerad zusammen. Keine Zeit zum Zögern. Atemlos erreichte John die schützenden Dünen. Hinter ihm tobte das Chaos. Dabei hatte der Tag gerade erst begonnen.