Arbeitsplatz für Lehrer
Rufe nach Arbeitsplätzen in der Schule kommen nicht immer gut an 27.01.2007, 10:29
Elf Grundschullehrer/innen aus Bassen (Niedersachsen) haben "First-Class-Einzelarbeitsplätze samt allen kommunikationstechnischen Schikanen" gefordert. Ein Kommentar in einer örtlichen Zeitung zeigt, dass solche Forderungen in der Öffentlichkeit nicht nur positiv aufgenommen werden.
Viele Schulen und Lehrpersonen haben in letzter Zeit öffentlich dagegen protestiert, dass die steuerliche Absetzbarkeit des Arbeitszimmers für Lehrer/innen abgeschafft worden ist. Das ist auch gut so. Wir sollten dabei jedoch behutsam agieren. Denn in Bassen, einem kleinen Ort in Niedersachsen, haben die Forderungen von einigen Lehrer/innen der dort ansässigen Grundschule (elf der insgesamt 19) ein ganz schlechtes Presseecho erhalten.
These: Lehrer/innen WOLLEN eigentlich gar kein Arbeitszimmer in der Schule
Das “wir-wollen-einen-Arbeitsplatz-in-der-Schule”-Lamento sei eine pure Trotzreaktion - keine Lehrperson wolle tatsächlich mittags in der Schule arbeiten. Da ist sicher etwas dran, wobei alle Lehrer/innen wahrscheinlich innerlich zerrissen sind: Ein Arbeitsplatz in der Schule würde einen “richtigen” Feierabend bedeuten und keine wochenendlichen Korrekturen und Vorbereitungen. Dafür könnte man mittags nicht mehr Tennis spielen gehen.
“Wirklichkeitsfremd und unangemessen”
Die Kosten der Investition beliefen sich auf 5.000 Euro pro Arbeitsplatz, was in Bassen also 100.000 Euro ergäbe; auch ein kleiner Schulanbau sei nötig. Da platzt dem Kommentator der Kragen:
Wie wirklichkeitsfremd und unangemessen dieses Ansinnen ist, hat offensichtlich der Teil des Bassener Kollegiums erkannt, der den Antrag nicht unterzeichnet hat.
Der Rest hat, nur um gegen die Steuergesetzgebung zu protestieren (und dann auch noch an der völlig falschen Adresse), das Ansehen der Lehrerschaft beschädigt und im Rathaus ausgerechnet die verprellt, die in Oyten für eine überdurchschnittlich gute Schulausstattung sorgen.
Achimer Kreisblatt 27.01.2007: Lehrer-Forderung - Kommentar: Kläglich daneben
Immerhin muss man sagen: Platz für den Anbau gäbe es ja schon ...